Ausstellung Künstlerwettbewerb 2025
Informationen zu den Arbeiten
Saal: Werk-Nr. 70 - 82
Werk-Nr.
70

Balance im Strudel des Lebens
Im Strudel des Lebens droht ein Elefant abzustürzen, während der Andere ihm einen Anker zu wirft. Balance zeigt sich hier zwischen Halten und Wanken, Verletzlichkeit und Stärke - sichtbar im Seil, im Pflaster und am gebrochenen Glas. Balance bedeutet, dass wir uns auffangen und ausgleichen, wenn einer ins Wanken gerät.
Acryl Farbe mit Spritz und Wischtechnik
Elke
Cisarz
Werk-Nr.
71

Zweimal Balance Teil 1+2
Inspiriert von den in Gebirgslandschaften von Bergwanderern errichteten Steinmännchen, die scheinbar beim kleinsten Windhauch oder der winzigsten Berührung zusammen zu stützen drohen - diese Konstruktionen scheinen der Schwerkraft zu trotzen, denn kleine Steine tragen wesentlich größere ohne umzustürzen – möchte meine
Installation die Besucher dazu animieren, die Balance zu finden und mit dem vorhandenen Steinmaterial zu spielen. Denn während des Legevorgangs wird schnell deutlich, wie wichtig die innere Ruhe, Konzentration und Ausgeglichenheit dazu nötig ist. Beim Ausbalancieren der Steine ist die Fokussierung auf die Aufgabe Grundlage für das Gelingen.
Fotografie, Druck auf Leinwand
Heidi
Werkmann
Werk-Nr.
73

Kartenwerk - Stadt. Land. Fluss
Von der Jury lobend erwähnt
Von der Radierung bis zum Kartenwerk Stadt. Land. Fluss = ein Balanceakt
Davon habe ich mich leiten lassen: Wahrnehmen – Spielen - Gestalten – aus Balancieren Mit der neu entstandenen Form der Karten und den Schlitzen, wird ein spielerischer Blick auf das Motiv gelenkt und spiegelt ein ausbalanciertes Werk wider.
Das Interaktions-Objekt sind eine Einladung an die Besucher:innen während der Ausstellung mit dem Kartenwerk - Stadt. Land. Fluss gestalterisch in BALANCE zu kommen.
Radierungen, Objekt
Ute
Reinecke
Werk-Nr.
74

Die gefesselte Waage
Die Waage ist Sinnbild für Balance und Ausgleich. Sie zeigt Unterschiede auf und hat die Aufgabe Balance herzustellen. Sie sehen eine Waage, die trotz erheblicher Gewichtsunterschiede ein ausgeglichenes Verhältnis anzeigt. Bei genauerer Betrachtung, fällt auf, dass sie manipuliert wurde. Mit einer Kordel wurden ihr „Fesseln“ angelegt, so dass sie ihrer Aufgabe nicht mehr gerecht werden kann. Wird eine Waage manipuliert und zeigt immer Gleichgewicht an, wird das Naturgesetz, der die Waage unterliegt, außer Kraft gesetzt. Philosophisch betrachtet steht diese Manipulation für Schein, Unfreiheit und für Kompromisse zwischen Wahrheit und Stabilität. Betrachtet man es vor einem politischen Hintergrund, steht sie für die Illusion von Freiheit, Fairness oder Stabilität, die in Wahrheit durch Manipulation, Unterdrückung oder Stagnation erreicht wird. Es würde bedeuten, dass unsere Handlungen und Entscheidungen nicht wirklich unsere eigenen sind, sondern vorbestimmt werden. Es stellt sich die Frage, ob eine erzwungene "Balance" überhaupt ein echtes Gleichgewicht sein kann und welche Konsequenzen es hat, wenn wir uns für einen solchen Zustand entscheiden oder gezwungen werden, in ihm zu leben. Mein Objekt ist auch eine Kritik an Systemen, in denen die Grundprinzipien von Gerechtigkeit und Demokratie ausgehöhlt oder für Zwecke verwendet werden, die fremde Zwecke verfolgt und nicht der Allgemeinheit dienen.
Antike Haushaltswaage mit Wiegebehälter und 5 Gewichten, mithilfe einer geknoteten Kordel in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt
Norbert
Röske
Werk-Nr.
75

Homeland Taunus
Kunstpreis 2025
2. Platz
Meine Fotoarbeit aus der Serie ‚Homeland Taunus‘ beschäftigt sich mit der Balance zwischen Altbewährtem und dem Ausloten modernster technischer Möglichkeiten am Beispiel Automobil. Die Aufteilung des Bildes gibt bewußt der alten Baukunst mehr Raum, während allein die Hightech - Bremse des Fahrzeugs versucht, alle Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zu ziehen. Bei einigen Motiven aus meiner Serie treffen solche und auch andere Gegensätze aufeinander. Mit den Mitteln Gestaltung, Licht und Raumaufteilung versuche ich, die gezeigten Gegensätze in bildnerische Balance zu führen.
Fotografie, Baryt-Druck gerahmt
Thomas
Grimberg
Werk-Nr.
76

Der Kuss – Balance im Doppelgesicht
Zwei Gesichter verschmelzen zu einem Gefäß, im Kuss vereint und doch individuell erkennbar. Die Form spielt mit Gegensätzen: offen und geschlossenes Auge, männlich und weiblich, hell und dunkel. Die Oberfläche ist lebendig glasiert, malerisch bemalt und glänzend gebrannt – zwischen Skulptur und Gebrauchsobjekt. Balance zeigt sich hier nicht nur im physischen Gleichgewicht der beiden ungleichen Hälften, sondern auch im übertragenen Sinn: das Gleichgewicht zwischen Nähe und Eigenständigkeit, zwischen spielerischem Ausdruck und ernstem Thema.
Keramik, handaufgebaut, glasiert
Olga
Ledis
Werk-Nr.
77

Mönch Samadhi
Die Skulptur stellt einen sitzenden Mönch dar, der aus weißem Ton geformt und dann ausgehüllt wurde. Nach dem brennen ist er mit goldener und gelber Keramikfarbe bemalt worden. Die breite Tonmasse stellt seinen geerdeten
Körper dar, die goldene und gelbe Keramikfarbe symbolisiert die Erleuchtung. Durch einen Unfall im Brennofen ist die Skulptur geplatzt, was dem Mönch ein besonderes Aussehen und der Symbolik des irdischen vergänglichen Körpers eine zusätzlich tiefere Bedeutung verleiht. Der in Meditation sitzende Mönch strahlt in bewusster Präsenz tiefe Zufriedenheit aus seinem Innersten heraus. Ungeachtet dessen, was ihm geschehen ist, hat er die Hindernisse überwunden und ist nicht daran zerbrochen. Im Einklang mit sich und der Welt, steht er für Balance des Inneren und
Äußeren. Die Erleuchtung ist das erhabene Ziel seines Seins, der Bewusstseinszustand Samadhi.
Aufbautechnik
Maggie
Kleindienst
Werk-Nr.
78

Gedankenschale I / II / III
Die drei Schalen habe ich aus mehreren Lagen Japan-Papier gefertigt. Durch ihre Transparenz wirken sie leicht und fragil. Zugleich geben ihnen die überlappenden Schichten Stabilität und Körper. Jede Schale zeigt leichte Variationen in Größe, Form und Oberfläche, wodurch eine spannungsvolle Beziehung zwischen den Objekten entsteht.
Die Schalen haben nur punktuell Kontakt mit dem Boden. Dadurch befinden sie sich in einem Zustand der Balance, der leicht ins Kippen geraten kann. Dieses Moment der Unsicherheit erzeugt eine zusätzliche Spannung und verstärkt die fragile Erscheinung. In der Gruppe entfalten die Schalen eine klare Präsenz im Raum. Sie sind zwar Gefäße aber nicht zur Aufbewahrung von Dingen sondern sie sind ein symbolischer Behälter für Gedanken und Erinnerungen, für Licht, Luft und Leere.
Japan-Papier
Christa
Steinmetz
Werk-Nr.
81

Schwäche der Demokratie
Für mich ist es wesentlich, sich auch in der Kunst mit politischen Themen konstruktiv auseinander zu setzen. Dies gilt insbesondere für die Demokratie, die uns in Europa über viele Jahre den Frieden beschert hat. Da nun Europa weit, Gruppen mit rechtsnationaler Gesinnung am Werk sind und mit allen Mitteln versuchen, Bürger mit ihrem faschistischen Gedankengut zu manipulieren, ist es besonders wichtig, dass unsere Demokratie gestärkt wird und neuen Aufschwung erhält. Durch ihre Offenheit und Vielfältigkeit ist unsere Demokratie gefährdet, durch rechtsradikales Gedankengut manipuliert zu werden. Unser demokratisches System hat viele politische Hände und wir erfahren fast wöchentlich wie leicht die Gefahr besteht, vom geraden Weg abzukommen. So drückt die Birne dieser Skulptur die Hand und den Arm nach unten. Der Oberarm ist bereits gespalten. Die rückwärtige Scala symbolisiert den Knick des politischen Willens.
Skulptur in Marmor gehauen, Oberfläche angeschliffen
Fritz G.
Jacobs
Werk-Nr.
82

Die Schmelze #2
Von der Jury lobend erwähnt
Im Werk kommuniziert der kristalline Marmor mit dem amorphen Bienenwachs. Ihre Gegensätzlichkeit könnte kaum kontrastreicher sein - zugleich wird ihr harmonisches Zusammenwirken nicht nur augenscheinlich erlebt, sondern ist emotional auch spürbar. Ein Akt der Balance.
Bildhauerei - Marmor und Bienenwachs
Mary Zischg und
Ernst-Ludwig Kolt